Biographie

IM BAU
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Vincent Thuet, Querflötist und Musiker

Vincent Thuet, Anfang auf der Querflöte, mit 9 Jahren, 1987

Ich wurde 1978 in Mulhouse im Elsass geboren. Meine Eltern waren nicht Berufsmusiker, aber die Musik hat in ihrem Leben immer einen wichtigen Platz gehabt. Dank ihnen bekam ich mit acht Jahren an der Musikschule eines bescheidenes Musikvereins in Mulhouse - la Musique Avenir - den ersten Solfeggio- und Blockflötenunterricht. Ein Jahr später fing ich an, Querflöte spielen zu lernen.

 

Im Alter von zwölf oder dreizehn Jahren keimten in mir die Idee und der Wunsch auf, Musiker zu werden und davon meinen Beruf zu machen. Ich verdanke meiner damaligen Lehrerin, Sandrine Bitonti, nicht nur, dass sie mit mir ernst gearbeitet und mich gefördert hat, sondern auch, dass sie mich, als die Zeit gekommen war, zu ihrem eigenen Lehrer führte. So hatte ich das Glück, Schüler von Daniel Morlier zu werden. Er war ein großartiger Flötist und Musiker, aber ich bekam leider nur ein Jahr Unterricht von ihm, denn ich folgte seinen Rat und meldete mich bald in der Staatlichen Musikschule in Mulhouse an, wo ich leider aufgenommen wurde. In dieser kurzen Zeit bei Herrn Morlier, der mich jedoch tief beeinflusste, festigte sich aber in mir der Wunsch, mich der Musik zu widmen. Von da an orientierte sich mein Leben an diesem Ziel.

Ich studierte später bei Georges Alirol in Evreux, bei Stéphane Réty in Mulhouse, und am Konservatorium in Strasbourg. Nach meinem Abschluss dort mit dem Diplom für Querflöte einstimmig in 2002 und dem 1. Preis einstimmig mit Auszeichnung (1er Prix de de perfectionnement à l'unanimité avec les félicitations du jury) in der Klasse von Sandrine François, wechselte ich zur Klasse von Patrick Gallois an der Staatlichen Musikschule in Aulnay-sous-Bois, wo ich mit dem 1. Preis einstimmig abschloss.

 

Ich hatte auch das Glück, Fagott bei Jiri Stavicek in Basel und bei Pascal Gallois in Paris, an der Staatlichen Musikschule in Gennevilliers (1. Preis in 2000) und an der Hochschule für Musik in Zürich zu studieren.

 

Ich gab bereits mit sechzehn Jahren meinen ersten Flöten-unterricht, aber, weil ich damals schon sehr hohe Ansprüche an mich selbst stellte und den Musikerberuf für eine sehr ernste Sache hielt, suchte ich bald nach einem erfahrenen Vertreter. Ich fühlte mich noch nicht reif genug, um Anderen zu unterrichten.

Vincent Thuet, in der Zeit des Endes meines Studiums und der ersten Konzerte als Profi, ca. 2002

Ich unterrichtete erst ab 2001 wieder, an mehreren Musikschulen im Elsass.

 

Dazu spielte ich ab 2002 mit Ensembles wie u.a. dem Ensemble Accroche Note, dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg und dem Orchestre Symphonique de Mulhouse.

 

2006 gewann ich beim Flötenwettbewerb "UFAM" in Paris den 1. Preis einstimmig. 2008 erhielt ich die gleiche Auszeichnung beim "Allain Cadinot - Yamaha Musique France" -Wettbewerb, wieder in Paris. Im Herbst des selben Jahres sollte ich am Jean-Pierre Rampal internationalen Flötenwettbewerb in Paris teilnhemen, aber ich fing im Sommer an, an einer fokalen Dystonie zu leiden. Diese Bewegungsstörung, die in meinem Fall die Finger der linken Hand betraf, zwang mich auf einmal dazu, meine Konzerttätigkeit ganz einzustellen.

 

Während fast eines Jahres konnte ich gar nicht mehr spielen - nicht mal die Stücke, die Schüler in den ersten Monaten spielen. Dann verbesserte sich mein Zustand sehr langsam. Drei Jahre später durfte ich wieder ein paar Recitals mit sorgfältig ausgewählten Werken geben, und ich konnte ab 2016 auch virtuose Stücke und ein breites Repertoire wieder spielen, was eine nahezu normale Konzerttätigkeit ermöglichte. Ich musste über zehn Jahre kämpfen, um die Dystonie wirklich zu überwinden, entwickelte aber auch durch diese schwere Erfahrung eine neue Art, die Musik zu denken, eine gesündere Beziehung zum Üben und zur Technik, die mir erlaubten, meine Grenzen von gestern zu überschreiten und ein besserer Flötist und Musiker zu werden, als ich wahrscheinlich sonst je gewesen wäre.

Vincent Thuet, Querflötist, die deutschen Jahre, 2010-2018

Ich lebte fast zehn Jahre in Deutschland und unterrichtete u.a. von 2010 bis 2019 in Göttingen.

 

Im Jahr 2018 kehrte ich in meine Heimat zurück. Ich unterrichte seitdem im Elsass an der Ecole de Musique du Sundgau in Altkirch, an der Musikschule in Kingersheim und in der Schweiz an der Freien Musikschule Basel.